Exklusiver Artikel von Dr. Ursula Gasch: "Traumatisierungsrisiko von polizeilichen Einsatzkräften vor dem Hintergrund eines berufsbezogenen Selbstverständnisses"

Zusammenfassung

Nachdem die Diskussion um die psychische Vulnerabilität von Polizeibeamten hierzulande lange Zeit tabu war, entwickelt sich das im angloamerikanischen Raum als CopShock bekannte Phänomenauch im deutschsprachigen Raum allmählich zu einem salonfähigen Thema. Nachfolgende Ausführungen setzen sich auf der Basis der bislang umfangreichsten Studie zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum mit den psychischen und sozialen Folgen allgemeiner und extrem belastender sowie potenziell traumatisierender dienstspezifischer Ereignisse im Polizeidienst vor dem Hintergrund der strukturellen und kulturellen Einbettung von Polizisten in die Polizeiorganisation auseinander. Im Fokus steht der Polizeibeamte als Individuum im Rahmen seiner sozialen Bezüge, wozu neben dem sozialen Nahraum auch die Organisation zählt, in die er als Mensch und Funktionsträger eingebettet ist. Sind es möglicherweise gerade die Eigenschaften und Attribute eines »guten Polizisten«, die ihn nur unzureichend von Unterstützungsangeboten und Selbstheilungsmechanismen profitieren lassen?

Aus der Praxis – Trauma und Gewalt (Februar 2007)